Faschingsumgang Doudleby, SÜDBÖHMEN

Faschingsumgang

Doudleby, SÜDBÖHMEN

Der Jungenfaschingsumgang, der hier vom ethnographischen Ensemble „Doudleban“ organisiert wird, wird von insgesamt 12 Jungen gebildet. Sie nennen sich Mutter, Hauptmann, Dorfrichter, der erste und zweite Ratsherr, drei Tanzmeister, Roggenmann, Weizenmann, Hafermann und Mehlmann. Die Mutter oder „caperda“ ist in ein Gewand angezogen, das mit farbigen Stoffstreifen benäht ist. Sie hält einen Dreschflegel in der Hand, mit dem sie die Richtung des Faschingsumgangs und die Drehrichtung der Kreise zeigt. Sie hat eine kleine Glocke am Rücken, damit die Umgangsteilnehmer im Nebel nicht verloren gehen. Sie hat einen hohen spitzen Hut auf dem Kopf mit einer Maske über das Gesicht. Die anderen Jungen tanzen in gewöhnlichen Festanzügen, auf den Füßen haben sie jedoch hohe Stiefel. Das Hauptsymbol des Umgangs sind hohe Hüte, die mit Kreppblumen verziert sind. Sie stellen bunte Blumen unserer Wiesen dar und müssen 365 sein, wie die Tage im Jahr. Der Umgang wird von einigen Juden und weiteren Masken begleitet. Bei jedem Haus spielt die Kapelle das Lied „Rotes Röslein“, die Jungen tanzen einen „Kreis“ und laden die Anwesenden „do přástek“ ein, das heißt zur Abendtanzunterhaltung. Gegen  17 Uhr kommen die Jungen zum Treffpunkt mit dem Strohumgang auf dem Dorfplatz in Straňany. Die Männer aus Doudleby haben anstatt Kreppblumen Stroh auf den Hüten. Der Umzug endet in der Gaststätte, wo die Musik spielt und ein Kranztanz beginnt, bei dem die Jungen alle anwesenden Frauen und Mädchen zum Tanz einladen müssen. Danach wird die Unterhaltung unter Begleitung der Blasmusik bis zur Mitternacht fortgesetzt. Am zweiten Tag, dem Montag nach dem Mittagessen, findet eine „schöne Stunde“ in der Gaststätte statt. Der Gastwirt zerschneidet das Rauchfleisch, das die Jungen am gestrigen Tag bekommen haben, und alle essen das gemeinsam, trinken Bier und singen.